Stromableitung bei Lautsprechern
Tannoy hat es bei seinen Topmodellen vorgemacht. Auch bei elektronischen
Geräten ist Störstromableitung schon lange selbstverständlich.
Selbst Lautsprecher produzieren im Betrieb solche klang-mindernden elektrischen
Quälgeister. Einige Zeit hat es gedauert, bis ein Lautsprecherhersteller
auf die Idee gekommen ist, den anfallenden Störstrom adäquat
ab-zuleiten.
Das interessante an diesem Tuning ist, dass der Selbst-tuner hier ohne
größere bauliche Veränderungen gute Ergebnisse erzielen
kann und es bei jedem Schallwan-dler, vom 200 Euro-Brüllwürfel
bis zur 30.000 Euro Nobelbox gleichermaßen gut funktioniert.
Tipp:
An den Kontaktstellen sollte die Lackierung entfernt werden, da sonst
evtl. kein Kontakt entsteht.
Achten Sie auf eine stabile Unterlage und schützen Sie den Lautsprecher
vor Beschädigung. Ein Ausrutscher kann mitunter die Membran durchlöchern,
was klanglich, wie auch finanziell unter die Super-GAUs einzuordnen ist.
Prüfen Sie die Ableitung zum Abschluss mittels eines Ohmmeters auf
Funktion.
Handhabung:
Nach Ausbau der Lautsprecher sucht man nach einer geeigneten Stelle, an
der der Kontakt angebracht werden kann.
Inzwischen werden die meisten guten Lautsprecher mit Gusskörben ausgestattet.
An diesem Material sind Löt-stellen nicht möglich. Es empfiehlt
sich hier eine Bohrung, die mit einer Schraube versehen wird.
Versuchen Sie den statischen Aufbau möglichst nicht zu untergraben,
indem Sie wichtige Träger anbohren. Am besten ist eine unbedenkliche
Stelle in der Nähe des Magneten. Manche Lautsprecher besitzen einen
kleinen "Bürzel" auf dem die Anschlüsse befestigt
sind und gegenüber noch eine gleiche Ausbuchtung. Das wäre eine
geeignete Stelle für eine gefahrlose Bohrung. Wenn Sie sich nicht
sicher sind, ziehen Sie einen Experten zu Rate.
Bei Hochtönern ist oft auch ein Kontakt mit der Front-platte sinnvoll.
Nachdem alle Lautsprecher mit einem Kontakt versehen wurden, werden diese
mit einem Kabel miteinander verbunden. Sichern Sie die Schrauben mit einem
Tropfen Lack um ein Lösen durch Vibration zu verhindern. Das Kabel
wird dann zur Ableitungs-Buchse geführt, die zuvor am Anschlussfeld
angebracht wurde, und verlötet.
Zuletzt wird noch ein Ableitungskabel von den Buchsen beider Lautsprecher
zur Erdungsbuchse des Vorver-stärkers gelegt. Alternativ kann die
Ableitung auch über den Schutzleiter einer Steckdose geführt
werden. Bitte nur, wenn Sie genau wissen was Sie da tun.
Die Qualität der Strippen und der Buchse für die Ablei-tung
ist zu vernachlässigen. Hier darf ruhig ein bisschen gespart werden.
Einfache Strippen zwischen 0,5 bis 1,0mm genügen vollkommen. Wichtig
sind nur gute Kontakte.
Effekt:
Die Darstellung wird meist breiter und gewinnt
an Luft und Raum. Der Präsenzbereich zeigt sich deutlich ent-spannter.
Schallwandler die zu überschwenglicher Direktheit neigen, werden
dadurch etwas milder im Gebrauch. Der Bassbereich wird präziser.
Preis: ab 10 Euro
Bewertung:
Klang: ++
Preis/Leistung: +++
Handhabung: +
Fazit:
Ein sehr gutes Beispiel dafür, was Störströme alles anrichten
können. Mit vertretbarem Aufwand gewinnen Schallwandler deutlich
an Entspanntheit. Ein heißer Tipp für Besitzer von etwas zu
direkt spielenden Probanden.
Bezugsquellen:
Elektronikzubehör oder Baumarkt
Quelle:
High-Tune - Gerald Michl
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Weg mit den Störenfrieden
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